Den Stimmen der Vertriebenen in den Medien Gehör verschaffen

Das MM-Team leitet ein Medientraining für ICSC.

Von Saniya Patel

Im Februar 2024 führten wir ein Medientraining durch, das darauf abzielte, die Stimmen von Vertriebenen in den Medien zu stärken. Dieser Workshop zum Aufbau von Kapazitäten war Teil einer dreitägigen Veranstaltung, die von der International Coalition of Sites of Conscience (ICSC) organisiert wurde, dem einzigen globalen Netzwerk von historischen Stätten, Museen, Archiven und Erinnerungsinitiativen, die vergangene Kämpfe mit den heutigen Bewegungen für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit verbinden. Die Veranstaltung konzentrierte sich auf einen inklusiven und gemeinschaftszentrierten Ansatz für die Interessenvertretung und bot den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, einen gemeinsamen Weg zu finden, der die Stimme ihrer Gemeinschaften verstärkt und Wahrheit, Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht unterstützt.

Der Workshop brachte Teilnehmer*innen von 20 zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen, die sich mit Menschenrechten, Übergangsjustiz und Vertreibung befassen, mit dem Ziel, Kapazitäten zu stärken und neue Allianzen zu bilden. Zu der bunt gemischten Gruppe gehörten Menschen aus Afghanistan, dem Sudan und Myanmar. Das Migration Matters Training zielte darauf ab, Erkenntnisse aus unserer Bildungsmedienarbeit weiterzugeben und die Teilnehmer bei der Entwicklung neuer Kommunikations- und Advocacy-Tools zu unterstützen.

Wir begannen das Training mit einer Aktivität, um zu ermitteln, wie die Teilnehmer*innen ihre derzeitigen Kommunikations- und Advocacy-Bemühungen einschätzen und wie wichtig diese Bemühungen für ihre allgemeinen Ziele sind. Es wurde deutlich, dass trotz ihrer unterschiedlichen Anliegen fast alle Teilnehmer*innen mit erheblichen Herausforderungen bei der Kommunikation konfrontiert waren – ein häufiges Problem für NGOs und gemeinnützige Organisationen. Um dieses Problem anzugehen, sollten die Teilnehmer*innen mit medienbezogenen Werkzeugen ausgestattet werden, um ihre Ansätze zu überdenken. Dazu gehörte das Experimentieren mit verschiedenen Formaten, die Berücksichtigung von Zielgruppen und das Eingehen kreativer Partnerschaften.

Während der Sitzung teilten wir die Erfahrungen aus unserer Arbeit bei Migration Matters und beleuchteten die Chancen und Herausforderungen des digitalen Storytellings. Wir haben eine Auswahl unserer Lehrvideos vorgeführt und dabei nicht nur über den Inhalt, sondern auch über die Kommunikationsmethoden, die gewählten Formate und die potenziellen Zielgruppen diskutiert. Anschließend führten wir die Teilnehmer*innen durch einen konzeptionellen Planungsprozess, um eine maßgeschneiderte Kommunikationsstrategie zu entwickeln. Der Workshop endete mit Aktivitäten in kleinen Gruppen, in denen die Teilnehmer*innen Strategien für bestimmte Ergebnisse, wie Berichte oder künstlerische Produktionen, entwickelten, um effektive Kommunikationsstrategien in ihrer eigenen Arbeit umzusetzen.

Ein Höhepunkt des Workshops war der Gastredner VaGa_Bon, ein in Berlin lebender Migrantenaktivist aus dem Senegal, der an unserem digitalen Erzählprojekt Das Leben von Migrant*innen in Zeiten der Pandemie teilgenommen hat. VaGa_Bon teilte seine Erfahrungen und Erkenntnisse über digitales Storytelling und betonte dabei die Rolle des Protagonisten und den Prozess der Co-Kreation. Er berichtete aus erster Hand, wie wichtig es ist, Vertrauen zwischen den Produzent*innen und den Protagonist*innen aufzubauen und zu überlegen, welche Absichten hinter den Medien stehen und wie die Geschichte der*des Protagonist*in verwendet werden soll.

Wenn du an einem Medientraining von Migration Matters interessiert bist, nimm hier Kontakt mit uns auf.