Von Lee Lester
Im Dezember 2023 begann unser Erasmus+ Jugendprojekt „Digital Storytelling for Active Citizenship: Empowering Youth Through Migration Narratives“ (Digitales Storytelling for aktive Bürgerschaft: Stärkung der Jugend durch Migrationsnarrative) in Zusammenarbeit mit Cooperative 3E begann mit einer fantastischen Auftaktveranstaltung in Vaasa, Finnland. Dieses Projekt wurde dafür entwickelt, junge Menschen dabei zu unterstützen, komplexe Themen wie Migration, Diversität, und Inklusion besser zu verstehen, indem ihre Medienkompetenz und digitalen Storytelling-Fähigkeiten gestärkt werden. Es wird durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Kommission finanziert.
Das Programm bringt zwölf Jugendliche verschiedenen Hintergrunds zusammen – sechs von ihnen wohnen in Berlin, und sechs in der Region Ostrobothnia in Finnland. Die sechs Berliner Teilnehmer*innen und zwei Mitarbeitende von Migration Matters, die Mitbegründerin Sophia Burton und der Trainer für digitales Storytelling Lee Lester, reisten nach Vaasa, um ihre in Finnland lebenden Kolleg*innen zu treffen. Zusammen erlebten wir drei aufregende Tage voller Lernen und kulturellem Austusch, um die herkömmlichen Narrative um Migration und Diversität in ihren Gemeinden zu hinterfragen.
Beginnend mit einem Besuch des Migrationszentrums der Schwedisch-sprechenden Finnen lernte die Berliner Gruppe über die lokale Geschichte der Region und wie Bilingualismus und sich mit der Zeit verschiebende Grenzen eine vielfältige Kultur geschaffen haben. Dort schlossen sie sich mit der finnischen Gruppe zusammen, um an den Workshops teilzunehmen, in denen sie ihre eigenen digitalen Geschichten zum Thema Migration erstellen konnten.
Von einer stadtweiten Schatzsuche bis hin zu Brainstorming-Präsentationen in der Hauptbibliothek von Vaasa gab es weitere Denkanstöße, in denen die Teilnehmer*innen die in der heutigen Gesellschaft vorherrschenden Migrationsnarrative beleuchteten und über das Thema Vielfalt und Inklusion im Kontext der Migration nachdachten.
Während sich die Gruppe weiter zusammenfand und unsere unterschiedlichen Lebenserfahrungen zum Vorschein kamen, gingen wir dazu über, inspirierende Beispiele für digitales Storytelling zu erkunden, einen auf Empathie basierenden Ansatz für das Geschichtenerzählen zu finden und zu überlegen, wie jede*r Teilnehmer*in das Thema auswählen kann, auf das er*sie sich für seine eigene Geschichte konzentrieren möchte.
Nach der Erkundung der komplexen Fragen rund um das Thema Migration, inspiriert durch die Kraft des digitalen Storytellings und die Einzigartigkeit, die jede*r Teilnehmer*in in dieses 10-monatige Programm bereits eingebracht hat und weiterhin einbringen wird, endete das Wochenende mit einem Bowling-Ausflug und gegenseitiger Wertschätzung.
In den kommenden Monaten werden sich die Teilnehmer*innen eingehender mit Lösungsjournalismus, digitalen Erzähltechniken sowie Migration und Medien im europäischen Kontext befassen. Wir werden eine Reihe von Online-Workshops und -Schulungen durchführen und uns dann im April 2024 in Berlin wieder persönlich treffen. Das Projekt wird im Sommer 2024 seinen Höhepunkt erreichen, wenn die Teilnehmer*innen ihre individuellen digitalen Geschichten fertigstellen, die dann auf Partner-Websites und in den sozialen Medien veröffentlicht werden.