Anfang Juli reiste unser Team mit dem 6-stündigen Zug von Berlin nach Warschau zur 20. jährlichen IMISCOE-Konferenz. Das Thema der diesjährigen Konferenz lautete „Migration und Ungleichheiten: Auf der Suche nach Antworten und Lösungen“. Am 3. Tag der Konferenz leiteten wir gemeinsam mit Kolleg*innen des CERC Migration an der Toronto Metropolitan University eine interaktive Workshop-Session zum Thema „Alternative Modi der Wissensproduktion in der Migrationsforschung: Multimediales Storytelling als Weg zur Dezentrierung der Forschung“.
Wir waren begeistert, dass sich unser Raum trotz der Vielzahl parallel angebotener Sitzungen schnell mit Akademiker*innen, zivilgesellschaftlichen Akteur*innen und Kunstschaffenden füllte, die erfahren wollten, wie wir multimediales Geschichtenerzählen nutzen können, um Forschung zugänglich zu machen, Diskurse außerhalb der Wissenschaft zu erreichen und neue Zielgruppen anzusprechen.
Getreu unserem Migration Matters-Stil starteten wir die Sitzung mit einem Icebreaker, um die Erfahrungen der Teilnehmer*innen mit alternativen Formen der Wissensproduktion jenseits der traditionellen akademischen Verfahren, wie z. B. Abhandlungen und Policy Briefs, zu erfragen. Wir hörten von der Neugier der Teilnehmer*innen, aber auch von den Gründen für ihr Zögern, Storytelling- oder Multimedia-Projekte auszuprobieren, z. B. Zeitmangel während der Promotion oder Unsicherheit darüber, wo man anfangen solle und welche Methode am effektivsten sei. Andere hatten bereits Erfahrung mit Formaten wie Podcasts und visuellen Geschichten.
Nach dieser ersten Diskussionsrunde führten wir eine Reihe kurzer Präsentationen durch, in denen wir verschiedene Multimedia-Projekte vorstellten, die vom digitalen Geschichtenerzählen über Literatur bis hin zu Podcasts reichten. Neben den Lehren, die wir aus diesen Projekten gezogen haben, konzentrierten wir uns auf Fragen der Stellungnahme, der Ko-Kreation, der Wissensmobilisierung und der Macht der Kunst und des Geschichtenerzählens, um Erzählungen zu modifizieren. Jede Präsentation endete mit einer Eröffnungsfrage eine*r weiteren Referent*in, gefolgt von 2-3 Fragen aus dem Publikum. Dieses Format regte die Diskussion und die Beteiligung des Publikums während der gesamten Veranstaltung an.
Die Projekte, die von Migration Matters gemeinsam mit Julia Stier (WZB) und CERC Migration vorgestellt wurden, umfassen:
Das StOries-Projekt: Mit Hilfe literarischer Texte werden die Lebenserfahrungen von Kanadier*innen beleuchtet und neue Einblicke in komplexe Migrationsgeschichten und umstrittene Vorstellungen von Diversität, race und Identität im heutigen Kanada gewonnen.
Das Leben von Migrant*innen in Zeiten der Pandemie: ein internationales digitales Erzählprojekt und eine Reihe von Dokumentarfilmen, die sich mit den einzigartigen und universellen Herausforderungen befassen, mit denen zwölf Migrant*innen in aller Welt während der Pandemie konfrontiert wurden.
i…am: ein digitales Storytelling-Forschungsprojekt zur Untersuchung unseres individuellen und kollektiven Identitäts- und Zugehörigkeitsgefühls in Kanada.
Borders and Belonging: ein Bildungspodcast, der Forschung und Erkenntnisse mit Geschichten über menschliche Erfahrungen verbindet, um neue Denkanstöße für die Interessenvertretung, Politik und Forschung zu geben.
Unser Ziel war es, aus der Sitzung einen konzeptionellen Rahmen für künftige Storytelling-Projekte zu entwickeln, und wir planen, auf der Grundlage der Ergebnisse ein gemeinsames Dokument zu verfassen. Seid gespannt!
Wenn du daran interessiert bist, das Migration Matters Team einzuladen, um einen Vortrag zu halten oder einen Workshop oder eine Filmvorführung zu leiten, wirf einen Blick auf unsere Service-Seite oder nimm hier direkt Kontakt mit uns auf.