Wir denken oft, dass Armut die Hauptursache für Migration ist und dass die meisten Armen der Welt ihre Heimat verlassen würden, um anderswo ein neues Leben zu beginnen. Aber so einfach ist das nicht, sagt Hein de Haas, einer der weltweit führenden Wissenschaftler*innen auf dem Gebiet der Migration und Professor für Soziologie an der Universität von Amsterdam.
In dieser Folge erläutert Hein den Zusammenhang zwischen der Nachfrage nach Arbeitsmigrant*innen in den Industrieländern und der Migration in diese Länder. Er stellt auch die gängige Annahme in Frage, dass Sozialleistungen in wohlhabenderen Staaten die Einwanderung fördern.
Einem Bericht der OECD über den Nettonutzen bzw. die Nettobelastung der Migration zufolge ist die Migration eine notwendige und wichtige Quelle von Arbeitskräften für führende Zielländer.
In diesem Bericht der EU-Kommission werden Landarbeiter*innen, Fabrikarbeiter*innen, Kellner*innen und andere gering qualifizierte Arbeitskräfte als Berufe genannt, in denen ein Arbeitskräftemangel herrscht.
Die Beobachtungsstelle für Migration der Universität Oxford hat auf ihrer Website den tatsächlichen und den wahrgenommenen Zugang zu Sozialleistungen für Migrant*innen aus EU-Staaten aufgeschlüsselt. Die ganze Studie kannst du auch hier einsehen.
Dieses Video mit dem Titel „The Biggest Idea in Development That No One Really Tried“ (Die größte Idee in der Entwicklungspolitik, die niemand wirklich ausprobiert hat) des Entwicklungsexperten Michael Clemens liefert einige Denkanstöße zu den Zusammenhängen zwischen Arbeitsmobilität und internationaler Entwicklung.